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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 98

1909 - Leipzig : Hirt
98 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 9. Grundzüge der Verfassung des Deutschen Reichest) Bestandteile. .Zum Deutschen Reiche gehören die Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg, die Großherzogtümer Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Oldenburg, die Herzogtümer Braunschweig, Anhalt sowie die drei sächsischen: Meiningen, Altenburg und Coburgs-Gotha, die Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schaumburg, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzbnrg-Sondershausen, Renß Jüngerer und Älterer Linie, die drei Freien Reichsstädte Hamburg, Lübeck, Bremen, endlich das Reichs land Elsaß-Lothringen. Stellung des Kaisers. Der jedesmalige König von Preußen ist zugleich Deutscher Kaiser. Das Reich ist demnach ein Erbreich, nicht ein Wahlreich, wie das mittelalterliche Deutsche Reich war. Der Kaiser ist Oberbefehlshaber des Reichsheeres und der Flotte. Die gesetzgebende Gewalt des Reiches liegt beim Bundes rate und beim Reichstage. Der Bundesrat ist die Vertretung der deutschen Fürsten, der Reichstag die Vertretung des deutschen Volkes. Der Bundesrat besteht aus 58 Mitgliedern. Die Zahl, die jeder Staat in denselben entsendet, richtet sich nach seiner Größe. So schickt die preußische Regierung 17, die bayrische 6, Sachsen und Württemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg - Schwerin und Braunschweig je 2 Mitglieder, die übrigen Staaten je 1 Mitglied in den Bundesrat. Da Preußen allein rund 350000 qkm mit 38 Million Einwohnern hat, alle übrigen Staaten zusammen nur 190000 qkm mit 25 Million Einwohnern zählen, so sind die kleinern Staaten im Bundesrate viel stärker vertreten als Preußen. Darin zeigt sich die große Mäßigung des führenden Staates. Die Mitglieder des Reichstages werden in geheimer Wahl auf fünf Jahre gewählt. Jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr erreicht hat und im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte ist, hat das Recht, zu wählen. Die Bürger werden nicht nach der Steuerzahlung in Klassen eingeteilt wie bei der Wahl zum preußischen Abgeordnetenhaus^ sondern alle Stimmen haben gleichen Wert. Zur Gültigkeit eines Reichs^ gesetzes ist erforderlich, daß es sowohl im Bundesrate wie im Reichstage mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Der Kaiser verkündet die so beschlossenen Gesetze im Namen des Reiches. Wenn ein Reichsgesetz angenommen wird, das mir dem Landesgesetz irgendeines Staates in Widerspruch steht, so tritt das Landesgesetz außer Kraft. Post- und Telegraphenämter sind Reichsanstalten. Die Kriegsmarine steht ein- 2) Reclamsche Bibliothek Nr. 2732 enthält die vollständige Verfassung. 2) Amtliche Schreibweise laut Erlaß des Herzoglichen Ministeriums vom 12. Dezember 1881.

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 43

1909 - Leipzig : Hirt
120. Die schleswig-holsteinische und die deutsche Frage um 1850. 43 Die Selbstverwaltung der Verbnde wurde spter weiter aus-gebildet. Die untersten Verbnde sind die Gemeinden, die entweder Stadt- oder Landgemeinden sind. (S. die Stdteordnung 109, 2. In den Landgemeinden wird der Gemeindevorsteher von der Gemeindever-sammlung, die aus den Besitzern der Grundstcke besteht, gewhlt, auer in den Gutsbezirken, in denen der Gutsbesitzer Gemeindevorsteher ist.) der die Angelegenheiten des Kreises beschliet der Kreistag, und die Ver-waltung liegt in den Hnden des Kreisausschusses, in dem der Land-rat den Vorsitz fhrt. In hnlicher Weise sorgen fr die Angelegenheiten der Provinz der Provinziallandtag und der Provinzialaus-schu. Der oberste Beamte der provinziellen Selbstverwaltung ist der Landesdirektor (Landeshauptmann). Gegenstnde der Selbstverwaltung sind u. a. Schulangelegenheiten, Wegebau, Armenwesen, Frsorge fr Blinde, Taubstumme und Geisteskranke. f. Rechte und Pflichten der Staatsbrger: Gleichheit aller vor dem Gesetze; Freiheit des religisen Bekenntnisses; Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre; Freiheit der Presse; das Vereins- und Versammlungsrecht; Unverletzlichkeit der Wohnung; Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses; Schulzwang; allgemeine Wehrpflicht. In hnlicher Weise ist die Verfassung in den meisten brigen deutschen Staaten geregelt. 120. Die schleswig - holsteinische und die deutsche Frage um die Mitte des Jahrhunderts. 1. Die Erhebung Schleswig-Holsteins. Das Nationalgefhl wurde iu ganz Deutschland mchtig angeregt durch die schleswig - holsteinische Frage. Holstein war mit Lauenburg durch den Wiener Kongre als deutsches Bundesland erklrt worden, dessen Herzog der König von Dne-mark war. Dieser war auch Herzog von Schleswig, das, ohne zum Deutschen Bunde zu gehren, berwiegend deutsche Bevlkerung hatte und ach einem Vertrage niemals mit Dnemark zu einem Staate vereinigt werden durfte ( 70,5). Als nun der kinderlose König Friedrich Vii. von Dnemark, nach dessen Tode in Schleswig-Holstein ein anderes Erbfolgegesetz als in Dnemark zur Geltung kommen mute, gleich nach seiner Thronbesteigung 1848 die Einverleibung Schleswigs in den dnischen Staat verhie, 1848. erinnerten sich die Schleswig - Holsteiner des alten Wortes: Op ewig ungedeelt!" *) und begannen den Krieg gegen Dnemark. Preußen sandte ihnen den General Wrangel mit einem Heere zu Hilfe, dem sich andere *) Die allgemeine Stimmung fand ihren Ausdruck in dem Liede: Schleswig-Holstein meerumschlungen", von Chemnitz.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 279

1906 - München : Oldenbourg
52. Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. 279 Generalwachtmeister Graf Tattenbach mit Infanterie und Artillerie über Kel-heim auf das südliche Donauufer entsandt hatte, schloß er am 8. April die Stadt auf beiden Ufern ein. Die Drohung mit einer Beschießung bewog deu Stadtrat an Max Emannel die Douaubrücke zu überlassen und eine bayerische Brückenbesatzung aufzunehmen. Der Kurfürst rückte hierauf in Eilmärschen nach Vilshofen, bis wohin Schlick inzwischen vorgedrungen war, aber dieser trat auf die Nachricht von dem Anmarsche des Kurfürsten sofort wieder den Rückzug nach Passau au. Max Emanuel war eben im Begriff die Verteidigungsanstalten an der Ostgrenze neu einzurichten, als ihm die Mitteilung zukam, daß Marschall Villars den Rhein überschritten habe um den geplanten Vormarsch über den Schwarzwald nun wirklich anzutreten. Zugleich war das Verlangen gestellt, der Kurfürst solle mit seiner Armee bis Tuttlingen entgegenrücken und so den Franzosen den Übergang über das Waldgebirge erleichtern. Max Emanuel beschloß daher sich an der Ostgrenze verteidigungsweise zu verhalten und in möglichster Stärke in den Schwarzwald zu marschieren. In aller Stille ließ er vom 12. April an die an der Ostgrenze entbehrlichen Truppen teils auf dem Laudwege teils auf der Donan die Richtung auf Ulm nehmen und zog im Vormärsche alle sonst noch verfügbaren Truppen heran. Von Ulm ab wurde der Marsch donanaufwärts fortgesetzt und bereits am 6. Mai fand bei Tuttlingen die erste Begegnung der Bayeru und Franzosen statt. Max Emanuel sah sich jetzt an der Spitze einer aus 30000 Franzosen und 14 000 Bayern bestehenden Armee und seine Absicht war, mit dieser ansehnlichen Streitmacht alsbald gegen das Korps Styrum zu rücken, das inzwischen über Nördlingen herangekommen war und aus dein bisherigen Korps Schlick beträchtliche Verstärkungen erhalten hatte. Villars erklärte jedoch, seine Truppen seien der Ruhe bedürftig -und müßten für einige Wochen in Erholungsquartiere gelegt werden, und schloß damit jede entscheidende Unternehmung von vornherein aus, dagegen gestand er die sofortige Abstellung einer französischen Jnfanteriebrigade für den Fall zu, daß der Kurfürst mit seinen eigenen Truppen etwas zu unternehmen beabsichtige. Maßgebend für das eigentümliche Verhalten des Marschalls war der Umstand, daß vertragsgemäß dem Kurfürsten, wenn er sich bei der französischen Armee befand, der Oberbefehl zukam, weshalb Villars von Anfang an bestrebt war Max Emanuel möglichst fernzuhalten. Nebenbei ergab sich für Villars Gelegenheit sich durch Kontributionen im reichen Schwabenlande persönlich zu bereichern. War durch die Weigerung des Marschalls der Vorteil der französischen Hilfe zum Teil schon verloren, so wollte doch Max Emanuel selbst die Lage möglichst ausnützen. Nachdem er den Plan sich Passaus zu bemächtigen auf Grund ungünstiger Nachrichten aus der Oberpfalz während der Ausführung wieder aufgegeben hatte, wollte er gegen Nürnberg ziehen um diese Reichsstadt zu besetzen, die mit ihrem Kontingent die Unternehmungen gegen die Oberpfalz

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 111

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866. 111 nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben. Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet. Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege. Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.

5. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 20

1912 - Breslau : Hirt
20 A. Das Reichsland als Ganzes. abgenommen, der der Industrie von 52 % auf 63 % zugenommen. Immerhin gehört die landwirtschaftliche Bevölkerung des Reichslandes im Vergleich zu der in den andern Staaten Deutschlands zu der mittelstarken, wie folgende Tabelle zeigt. Es entfallen von der auf den drei genannten Gebieten tätigen Bevölkerung: auf die Landwirtschaft auf Industrie und Handel in Bayern .... 47 Prozent 53 Prozent „ Württemberg . . 43 57 „ Baden .... 38 62 „ Elsaß-Lothringen . 37 „ 63 „ „ Preußen .... 34 66 „ Hessen..........32 68 „ Sachsen .... 13 87 „ Im ganzen Deutschen Reiche lebten 1907 von der Landwirtschaft 34 °/0r von Industrie und Handel 66%. Von den 23 Kreisen des Reichslandes haben nur noch 6 eine überwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung, das sind Altkirch (61 °/o), Schlettstabt(560/o), Iabern (55°/o), Weißenburg (66%), Ehäteau-S alins (67°/0) und Bolchen (63°/o). In allen andern kreisen überwiegt die industrielle Be- völkerung, am stärksten im Kreise Diedenhofen-West (93"/«), Mül- Hausen (82°/0) und Thann (76%). Dabei ist von den beiden Stadtkreisen Straßburg (96 °/0) und Metz (97%) abgesehen. Bezeichnend für die Entwicklung und den hohen Stand der wirtschaftlichen Verhältnisse Elsaß-Lothringens sind zwei Erscheinungen: 1. Die Verteilung des landwirtschaftlichen Besitzes ist eine sehr mannigfaltige und für die Bodenkultivierung eine sehr günstige. Die landwirtschaftlichen Betriebe von mittlerer Größe, welche eine feste soziale Stellung gewähren, sind relativ am stärksten vertreten und fehlen in keiner Landgemeinde gänzlich. Der eigentliche Großgrundbesitz kommt nur im westlichen Lothringen vor und macht etwa 74% aus, während der Klein- grundbesitz eine mittlere Stellung einnimmt. Im einzelnen stellen sich die Ver- Hältnisse nach der Berufszählung von 1907 folgendermaßen: Von den 244 948 landwirtschaftlichen Betrieben gehören nicht weniger als 152 246, d. i. 62%, zu denjenigen, welche unter 2 ha Boden benutzen und wegen ihrer Kleinheit nebenbei Beschäftigung in Industrie und Handel suchen müssen. Diese sog. Parzellenbetriebe besitzen nicht ganz 13%, des angebauten Bodens und sind in etwa gleich großem Verhältnis nur noch in Baden, Württemberg und Hessen vertreten. Die kleinbäuerlichen Betriebe mit 2 — 5 ha Bodenbenutzung machen 22% aus und nehmen 22°/0 des angebauten Bodens ein. Mittel- bäuerliche Betriebe mit einer Bodenbenutzung von 5 — 20 ha sind 14% mit einem Anteil von 38% am Boden vorhanden, großbäuerliche Betriebe mit einer Bodenbenutzung von 20—100 ha gibt es 1,5% mit einem Anteil von 19,5% am Boden, während der Großgrundbesitz, der mehr als 100 ha bewirtschaftet, nur in 352 Betrieben oder 0,14% mit 7,3 % des bebauten Bodens vertreten ist.

6. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 49

1912 - Breslau : Hirt
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. 49 (Fig. 23, S. 62.) Sie umfaßt 6 Fakultäten (evang.-theologische, rechts- und staatswissenschaftliche, medizinische, philosophische, mathematisch-naturwissen- schaftliche und kath.-theologische). Die Verwaltung des Pust- und Telegraphenwesens sowie der Eisen- bahnen in Elsaß-Lothringen steht dem Reiche zu. Unter der Leitung des Reichsamts in Berlin sind die Verwaltung und der Betrieb der dem Deutschen Reiche gehörigen Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen der Generaldirektion zu Straßburg übertragen. Sie verwaltet außerdem die vom Deutschen Reiche 8. Deutsche und französische Grenzbefestigungen. (Aus der E. von Seydlitzschen Geographie.) im Großherzogtum Luxemburg und in der Schweiz gepachteten Bahnstrecken. Die Gesamtlänge der im Jahre 1909 im Betriebe der Reichseisenbahn- Verwaltung befindlichen Eisenbahnen betrug 2140 km. Entsprechend der großen Bedeutung, die Elsaß-Lothringen als Grenzland zukommt, stehen vom Reichsheere nicht nur zwei Armeekorps im Reichs- lande, das 15. im Elsaß, das 16. in Lothringen, sondern es haben auch die einzelnen Truppenkörper eine größere Stärke als im Innern des Reiches. Überdies sind jedem der beiden Armeekorps aus anderen Staaten des Reiches größere Bestände zugeteilt. So befindet sich im Bereiche des 16. Armeekorps disloziert eine bayerische Infanteriebrigade- ebenso im Bereiche des 15. Armee- Korps eine bayerische Kavalleriebrigade. Außerdem liegt fast ein Drittel des 14. badischen Armeekorps in Oberelsaß. Rudolph, Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen. 4. Aufl. 4

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
72 seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb. Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange. V. Die Friedensjahre von 18151840. Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat. fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden. Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 486

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
486 Zehnter Zeitraum. vermehrten; allein sie unterlagen den Eingriffen des republikanischen General Ho che; 5000 geriethen in Gefangenschaft und wurden sammtlich niedergeschosien. Eine dritte Constitution, wornach fünf Directo- ren mit sechs Ministern, ein Rath der Alten von 250 Mit- gliedern und ein Rath der Fünfhundert die oberste Leitung führen sollten, trat ins Leben den 27. Oct. Erstere hatten die vollziehende Gewalt, letztere das Recht Gesetze vorzuschlagen, der Rath der Alten das der Annahme oder Verwerfung derselben. Zu Direktoren wurden gewählt Barras, Reubel, Carnot, Letourneur, la R ev e i l lere-L ep ea ux; die beiden erstem, ehemals wüthende Jakobiner, die zwei letztem unbedeutende Män- ner, Carnot der einzige eines solchen Platzes würdige. Den ver- suchten Widerstand eines großen Theils der Bürger, Sektionen, den 5. Oct., hatte man durch die Gewalt der Waffen niederge- schlagen, wo der, nach dem Falle Robespierre's wegen seines Ja- cobinismus außer Dienst gekommene Brigadegeneral Bonaparte, welchen man jetzt aus Roth zum Befehlshaber ernannt, den Sieg entschied und dafür durch Wiederanstellung als Divisionsgeneral belohnt ward. oo Das Direktorium wollte einen raschem Gang des in die Länge gezogenen Kriegs. Bon aparte erhielt den Oberbefehl über die durch schlechte Verpflegung und Unfälle entmuthigte und herunter gekommene italienische Armee; Moreau stand am Oder-, Jour dan am Mittelrhein, alle drei sollten, ersterer über die Alpen, Moreau durch Schwaben, Jourdan durch Franken in das Herz der öst- reichischen Monarchie Vordringen. Der 26jährige Bonaparte ergoß sei- nen Feuergeist in die Gemüther seiner Soldaten und bewirkte Schlag auf Schlag in der kürzesten Zeit Unglaubliches. Bei Monte- notte besiegte er die sardinisch-östreichische Armee unter dem fast 80jährigen General Beaulieu den 12. Apr., trennte sie durch ei- nen neuen Angriff bei Millesimo den 14. Apr., brachte dem sar- dinischen General Colli noch mehrere Verluste zu Ceva und Mon- dovi bei, den 20. Apr., rückte auf Turin los, worauf der König Victor Amadeus Ui. gegen Einräumung der drei wichtigen Fe- stungen, Coni, Tortona und Ceva, einen Waffenstillstand und den 15. Mai zu Paris einen Frieden schloß, worin er Savoien und Nizza an Frankreich abtrat und bedeutende Contributionen bezahlte. In eiligem Rückzüge wichen die Oestreicher über den Po, Teffino und die Adda. Bei Lodi erzwang Bonaparte den Uebergang über selbige den ro. Mai, zog den 14. Mai in Mai- land ein und gebot als Sieger über die Lombardei. Der Herzog Ferdinand von Parma erkaufte Waffenstillstand für Geld und Kunstschatze den 8. Mai, der Herzog von Modena, Her- cules d'este, desgleichen den 17. Mai, die Lombardei aber mußte vorläufig 20,000,000 Franken bezahlen. Außerdem be-

9. Geschichte der Neuzeit - S. 266

1887 - Wiesbaden : Kunze
266 Dritte Periode der Neuzeit. Rückzüge nach Mantua und zur Räumung von Piemont, Genua und Mailand. Der französische General Moreau, welcher gleichzeitig mit Napoleons Einfall in Italien mit seiner Armee über den Rhein gegangen war, schlug die östreichischen Heere wiederholt, am entscheidendsten bei Hohenlinden (3. Dez. 1800) und drang bis Linz vor. Da sah sich der Kaiser Franz genötigt, für sich und das deutsche Reich den Frieden zu Lüneville (9. Febr. 1801) zu schließen. Ein trauriger Friede! Alles deutsche Land links des Rheines wurde Frankreich einverleibt. Um die Entschädigungen für die dadurch in Nachteil versetzten deutschen Fürsten und Stände zu ordnen, wurde ein eigener Ausschuß bestellt, welcher durch den Reichsdeputatious-Hauptschluß 1803 sein verwickeltes Geschäft erledigte. Hierdurch wurden die Kurwürden von Köln und Trier aufgehoben; der Kurfürst von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, erhielt den Titel Kurerzkanzler, bekam das Fürstentum Aschaffenburg, die freie Reichsstadt Wetzlar und das Bistum Regensburg, wo er nunmehr residierte. Hessen-Kassel Württemberg, Baden und Salzburg wurden Kurfürstentümer. Die Reichsstädte verloren bis auf sechs (Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Hamburg, Lübeck, Bremen) ihre bisherige Selbständigkeit, die meisten Bistümer und Abteien wurden eingezogen, die Bischöfe zu Beamten der Fürsten gemacht, die Reichs grafen rne-diatisiert d. h. zu Unterthanen der größeren Landesherren erklärt, die kaiserliche Gewalt gemindert und die Macht der Fürsten erhöht. Preußen erhielt für das aufgegebene linksrheinische Gebiet von 48 Q-M.: Hildesheim, Paderborn, Erfurt, einen Teil von Münster und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar, zusammen 230 Q.-M. mit !/2 Mill. Einw.; Hannover bekam Osnabrück; Hessen-Darm st a d t: Westfalen; Baden: Mannheim, Heidelberg, Konstanz; Bayern: Würzburg, Bamberg, Passau und 17 Reichsstädte. Der Fürstenrat wurde noch durch 82 Stände gebildet; die inneren Landesverträge und die bestehenden Religionsverhältnisse hatten keine Änderung erfahren. England schloß mit Frankreich in übereilter Weise (27. März) 1802 den Frieden zu Amiens, in welchem es die meisten der eroberten westindischen Kolonien an Frankreich zurück gab und die Insel Malta, die es an sich genommen, dem Johanniterorben wieber zu überlassen versprach, was jeboch unterblieb. Frankreich erkannte die Republik der sieben ionischen Inseln an. Nachbetn Bonaparte mit allen Mächten Frieden geschlossen

10. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 43

1882 - Breslau : Hirt
Deutschland und die deutschen Nachbarländer. 43 Unter den Deutschen unterscheidet man wieder (nach ihrem Dialekte) Niederdeutsche, die Bewohner der Tiefebene, und Oberdeutsche, die Bewohner der höher gelegenen Teile Deutschlands. Der Religion nach sind die romanischen und slavischen Bewohner fast sämtlich katholisch, die Germanen dagegen gemischter Konfession, doch so, daß in Nord- und Mitteldeutschland und in Holland hauptsächlich Prote- stauten, in Süddeutschland vorwiegend Katholiken wohnen. I. Das deutscht Ucich1) wurde erst 1871 durch den preußischen König Wilhelm aufgerichtet und umfaßt 25 Staaten und freie Städte und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der jedesmalige König von Preußen ist zugleich deutscher Kaiser. Reichsangelegenheiten sind die äußere Po- litik (Krieg und Frieden), das Heer-, Zoll-, Post- und Telegraphenwesen. Alle übrigen Angelegenheiten bleiben den Einzelstaaten überlassen. Diese sind, ebenso wie das Reich selbst, monarchisch mit Ausnahme der freien Städte, welche republikanisch regiert werden, und des Reichslandes, wel- ches unter einem kaiserlichen Statthalter steht. 1. Das Königreich Preußen nimmt fast den ganzen Norden Deutsch- lauds ein und besteht ans 12 Provinzen und dem Regierungsbezirk Hohenzollern in Süddeutschland. — Die Provinzen werden von je einem Oberpräsidenten verwaltet und zerfallen in Regierungsbezirke, an deren Spitze je ein Regierungspräsident steht, und diese wieder in Kreise, deren höchster Verwaltungsbeamter der Landrat ist. — Die Haupt- und Residenz- stadt des Landes ist Berlin*. 1. Ostpreußen: ^Königsberg* und Ggumbinnen*. Es ist die östlichste und nördlichste Provinz des Königreichs und aus- gezeichnet durch Pferdezucht; das Haupgestüt ist in Otrakehnen. Am kurifchen Haff- Omemel, befestigte Hafenstadt. An der Memel: Otilsit. Atn Pregel: Wkönigsberg, 140 T. Einw., Festung ersten Ranges und Universität. 2. Westpreußcu: Wdanzig*. O Marienwerder*. Es hat noch viele polnische Bewohner (Kasthuben). An der Weichsel- Wdanzig, 110t. Einw., Festung ersten Ranges und großer Handelshafen; Gdirfchau, mit einer großen Brücke über den Strom. — Othorn, Festung unfern der russischen Grenze. Östlich von der Nogat- Oelbing, die zweitgrößte Stadt der Provinz. 3. Pommern. Wstettin*. Gköslin*. Ostralsund*. Es zerfällt durch die Oder und das Stettiner Haff in zwei Teile- im O. Hinterpommern, im W. Vorpommern. Auf den ausgedehnten Gütern wird vortreffliche Landwirtschaft und Schafzucht betrieben. An der Perfante! vkolberg, früher Festung. An der Oder- Wstettin, die wichtigste Seehandelsstadt in Preußen, zumal Berlin nicht weit entfernt liegt. Zu ihrem Schutze ist der kleine Hafen Gs w ine münde stark befestigt. Ii Europa..........10 Mill. qkm, 315 Mill. Einw. Das deutsche Reich.....„ „ 45 Preußen.........| „ „ 27 Schlesien sgrößte Provinz) . . 40 Tausend „ 4 „ Hessen-Nassau (kleinste Provinz). 16 „ „ 1h „
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